
Drei „Slow“-Routen zur Entdeckung der Costa Rossa zu Fu
Panoramaspaziergänge zwischen Natur, Meer und mediterraner Stille
Für Liebhaber langsamer Wanderungen gibt es keine Regeln: das Zusammentreffen mit der Natur und der Geschichte folgt seinem eigenen Rhythmus. Es lebt von Zwischenstopps, meditativen Pausen oder erfrischenden Schwimmzügen nach einem langen Spaziergang. Dazu gehört das Beobachten der mediterranen Macchia oder das überraschende Auftauchen einer Landschildkröte oder einer sardischen Wildhasenfamilie.
Wanderungen für alle geeignet, zur Entdeckung oft wenig bekannter Orte, die dennoch verzaubern können: das ist die Costa Rossa, 40 Kilometer zwischen weißen Stränden und roten Klippen in den Gemeinden Vignola und Trinità d’Agultu – zeitlose Orte, ideal, um ein Gefühl von Freiheit und Wohlbefinden wiederzufinden und sich dem langsamen Rhythmus der Natur anzunähern.

Von Isola Rossa zum Strand von Li Feruli entlang der bezaubernden Küsten von „Li Bicchi Rossi“
Die Entdeckung der Costa Rossa beginnt an ihrem südwestlichen Rand, nämlich im Fischerdorf Isola Rossa, das sich entlang der Spiaggia Longa entwickelt hat, in der Nähe des Hotel Relax Torreruja Thalasso & SPA. Ein Streifen weißen Sandes, umspült von klarem, kristallinem Wasser und mit allem Komfort ausgestattet – seit Jahren mit der blauen Flagge der FEE ausgezeichnet. Genau von diesem herrlichen Strand aus beginnt unsere erste langsame Route. Die Wanderung ist leicht und führt durch duftende mediterrane Macchia, entlang der rauen roten Klippen von Li Bicchi Rossi, bis zum kleinen Strand Oltu di Li Canni, abgeschieden mit flachem, felsigem Meeresboden, und weiter zum „Campanile“, einem hohen Felsen im Meer, der an den gleichnamigen Glockenturm erinnert. Nach der kleinen Felseninsel erreicht man den Strand von Li Feruli, den ersten einer langen Reihe von Stränden, die sich über ganze 8 Kilometer erstrecken. Wenn man einmal dort ist, empfiehlt sich ein Besuch des Alburu di Li Banderi, einer jahrhundertealten Wacholderpflanze, die als Symbol für die Gefallenen des Dampfschiffs Tripoli im Ersten Weltkrieg gilt.
Von den Pastellfarben von La Marinedda zum wilden Rot von Cala Canneddi

Die zweite Route beginnt einen Kilometer vom Dorf Isola Rossa entfernt am Strand von La Marinedda, nur wenige Schritte vom Hotel Marinedda Thalasso & SPA entfernt. Die Bucht von La Marinedda ist bekannt für ihre türkisfarbenen Wasser und den intensiven Duft von Helichrysum, der die Luft erfüllt. Umgeben vom Grün der mediterranen Macchia sowie vom Weiß der Strandnelken und Meerlilien ist La Marinedda ein ideales Ziel für Wassersportler, aber auch für Familien mit Kindern – dank flachem, sandigem Meeresgrund und breitem Serviceangebot, was 2021 erneut zur Auszeichnung mit der blauen Flagge führte.
Am nordöstlichen Ende von La Marinedda beginnt eine niedrige rote Klippe, von der aus man die langsame Wanderung auf schmalen Pfaden zwischen dem Grün am Rand der Klippen und den wunderschönen kleinen Buchten Cala Calboni und Cala Falza beginnt, bis man die felsige Halbinsel Punta Li Canneddi erreicht. Von diesem außergewöhnlichen Aussichtspunkt hat man einen Blick auf die Insel Asinara und das charakteristische Dorf Castelsardo im Westen, sowie auf das ferne, wilde Korsika im Osten.
Die Wanderung endet am Strand von Li Canneddi, auch bekannt als Cala Rossa. Versteckt hinter den Klippen von Punta Li Canneddi zeichnet sich Cala Rossa durch transparentes Wasser mit verstreuten kleinen roten Felsen aus – eine wahrhaft märchenhafte Landschaft. Der schattige Pinienhain dahinter ist ideal, um sich bei Bedarf eine Pause von der Sonne zu gönnen, bevor man weitergeht.
Von Cala Tinnari zum Strand von Li Cossi – auf Entdeckung der Halbmonden der Costa Rossa
Weite einsame Landschaften und charakteristische rote Felsen über dem Meer sind die Hauptattraktion dieser Route, die auf halbem Weg zwischen Isola Rossa und Costa Paradiso beginnt. Von der Provinzstraße zweigt man in Richtung Monte Tinnari ab und fährt einige Kilometer auf einer Schotterstraße bis zu einem Tor, wo man das Auto abstellen und das Abenteuer zu Fuß beginnen kann.
Nach einem Spaziergang durch Zistrosen, Mastixsträucher und Helichrysum wird man plötzlich Zeuge eines einzigartigen Naturschauspiels: zwei silberfarbene Kieselhalbmonde, die sich in einem Felsen vereinen, und ein smaragdgrünes Meer – das ist die berühmte Cala Tinnari.
Ein kurzes Bad – und weiter geht’s in die dichte mediterrane Macchia, wo die Entdeckungen sofort weitergehen. Nur wenige Schritte von der kleinen Bucht entfernt trifft man auf einen alten galluresischen „Stazzo“, umgeben von wilden Stranddisteln, und etwas weiter einen Wald aus dichter Macchia. Hinter dieser „immergrünen“ Barriere offenbart sich eine neue, erfreuliche Überraschung: eine wunderschöne kleine Bucht mit rosa Kieselsteinen. Diese besonders abgeschiedene Bucht heißt Porto Leccio, benannt nach dem Steineichenwald, der sie einst umgab.

Doch die Reise endet hier noch nicht. Nur wenig weiter, versteckt zwischen zwei hohen Klippen aus rotem Trachyt, liegt der Strand von Li Cossi, ein Halbmond aus goldenem Sand mit weichem, goldfarbenem Meeresgrund – ein weiteres Highlight der Costa Rossa. Der Strand von Li Cossi ist auch über einen Panoramaweg von Costa Paradiso aus erreichbar, gebaut auf Felsen über dem Meer mit Blick auf ein Naturschauspiel von seltener Schönheit. Romantische Seelen werden es lieben, diesen Weg bei Sonnenuntergang zu gehen – von hier aus sieht man einen der schönsten Sonnenuntergänge der Costa Rossa!